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Montag, 16. April 2012

Flusskreuzfahrt DCS Amethyst (Tag: 2 Wien)





Die erste Nacht auf der Amethyst hatten wir gut geschlafen. Die Lage unserer Kabine war anscheinend optimal, denn wir bekamen weder großartig was von den Motorengeräuschen, noch vom Bugstrahlruder, das insbesondere bei der Durchfahrt von Schleusen eingesetzt wird, mit. Trotzdem wachten wir recht früh auf. Lag es daran, dass wir sehr früh ins Bett gegangen sind oder war es die Aufregung und Vorfreude auf Wien? Wer weiß?

Nach der Morgentoilette begaben wir uns auf Deck 3, wo sich das Restaurant befindet, in dem auch das Frühstücksbuffet angerichtet wurde. Da das Restaurant erst um 07 Uhr öffnete, bedienten wir uns am Frühaufsteher-Frühstück, wo wir uns nach dem Morgenzigarettchen einen Kaffee genehmigten. Beim Rauchen im Freien haben wir sehr schnell festgestellt, dass heute mit Sicherheit, wettertechnisch gesehen, nicht der schönste Tag unserer Flusskreuzfahrt werden sollte. Es regnete, teilweise in strömen und es war a....kalt. Wir ließen uns aber die Laune nicht verderben, denn bis zum Eintreffen in Wien um 12 Uhr konnte es ja noch besser werden. Ich kann es vorwegnehmen, unsere Hoffnungen wurden enttäuscht. Punkt 07 Uhr, als die Türen des Restaurant geöffnet wurden, gingen wir zum Frühstücken. Das Buffet bot alles was das Herz begehrt. Für uns als Fleischesser natürlich wichtig Wurst und Schinken, aber was ich sehen konnte gab es für alle etwas. Ein kurzer Überblick von dem Angebot, der mit Sicherheit nicht vollständig ist. Neben Rührei konnte man Frühstücksspeck bekommen, Käse in reichlicher Auswahl am Stück oder geschnitten, Obst, Gemüse, Marmelade, Ceralien, Brot uns frisch aufgebackene diverse Brötchen, also wirklich alles was das Herz begehrt. Nicht vergessen möchte ich die qualitativ guten Säfte. Der Kaffee wurde am Tisch ein- und nachgeschenkt. Nach dieser Aufzählung wird jeder verstehen, dass wir wieder einmal viel zu viel gegessen haben.

Da das schon angesprochene Wetter nicht dazu einlud, sich auf dem Sonnendeck herum zu treiben, verkrochen wir uns nach dem Frühstück ein wenig auf die Kabine. Dort haben wir uns noch ein wenig ausgeruht, bis der Seenotalarm ertönte. Von der Kreuzfahrtleiterin Heidi war es am Vortag schon angekündigt worden, dass noch eine Seenotrettungsübung durchgeführt wird, die jetzt anstand. Sämtliche Passagiere mussten sich in der Lounge einfinden, wo der Kapitän selbst diverse Verhaltensregeln im Falle eines Notfalles erklärte.

Nach dieser Übung vertrieben wir uns die Zeit, das Schiff vollständig zu erkunden und fotografisch fest zu halten. Natürlich ist es kein Vergleich, was die großen Kreuzfahrtschiffe, die über die Meere der Welt schippern, gegenüber einem Flusskreuzfahrtschiff zu bieten haben, aber 178 Passagiere benötigen natürlich auch nicht so viel Platz wie 3.500 Passagiere oder mehr. Da Bilder mehr sagen als alle Worte stelle ich die einzelnen öffentlichen Bereiche nachfolgend im Bild vor.

Donau-Deck (Deck 3):

Lounge
Wiener Cafe
Zugangsbereich zum Restaurant
Restaurant
Rhein-Deck (Deck  2):

Rezeption im Atrium
Atrium
Wellnessbereich
Wetterbedingt ließen wir heute das Außendeck aus, das ich, versprochen!, an einem anderen Tag noch bildlich präsentieren werde.

Mit diesen ganzen Unternehmungen verging der Vormittag wie im Flug und schon kamen die ersten Häuser von Wien in Sicht. Schnell holten wir unsere Landgangkarten an der Rezeption ab, mit denen kontrolliert werden kann, ob auch alle Gäste wieder an Bord sind. Auch mussten wir noch klären, wie es mit der Auswahl der Speisen für das Abendessen von statten ging, denn beim Frühstück wird die Mittagskarte vorgelegt, aus der man sein persönliches Menü auswählen kann. Beim Mittagessen wiederrum wird die Menükarte für den Abend ausgelegt. Da wir jedoch zum Mittagessen nicht da waren, musste es ja einen anderen Weg geben, um unser Abendessen zusammen zu stellen. Als wendeten wir uns an Heidi, die das Problem innerhalb weniger Sekunden gelöst hatte, denn ein Kellner aus der Küche wurde kurzer Hand mit einer Abendmenükarte zu uns beordert und wir konnten unser Menü zusammen stellen.

Es zeichnete sich ab, dass die Amethyst früher als geplant am Schiffsanleger bei der Reichsbrücke festmachen würde. Dagegen hatten wir absolut nichts einzuwenden. Kurz vor ½ 12 Uhr Mittag kam dann auch schon die Franz von Assisi Jubiläumskirche in Sicht, was für uns bedeutete, uns landfein zu machen.

Kurz vor dem Anlegen am Handelskai
Eine Viertelstunde vor 12 Uhr betraten wir bei 7 Grad und Regen Wiener Boden und machten uns auf den Weg zu der nahe gelegnen U-Bahn-Station Vorgartenstraße. Diese war für uns nicht schwer zu finden, da wir während unserer ersten Flusskreuzfahrt mit der Arosa Mia im Dezember 2010 auch schon hier angelegt hatten. Vor Nutzung der U-Bahn kauften wir 2 sogenannte Wiener Einkaufskarten zum Preis von á 4,60 €, die zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zwischen 08 Uhr und 20 Uhr berechtigte. So ausgestattet ging es mit der U-Bahn-Linie 1 bis zum Karlsplatz. Da wir während unseres ersten Wienaufenthaltes nur ganz kurz am Naschmarkt aufhalten konnten, wollten wir diesen heute einmal in seiner ganzen Länge durch gehen. Nach Verlassen der U-Bahn konnten wir über einen Fußgängertunnel direkt bis zum Beginn des Naschmarktes trockenen Hauptes gehen. Als wir den Tunnel an der Wiener Secession verließen, regnete es junge Hunde. Aber nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, hatten wir vorgesorgt und so gut wie wasserdicht verpackt.

Wiener Secession
Einen Vorteil hatte das schlechte Wetter, es waren nur sehr wenige Besucher auf dem Naschmarkt, so dass wir diesen in vollen Zügen genießen konnten.

Eingang zum Naschmarkt an der Wiener Secession
Auf Höhe des Theater an der Wien machten wir einen kleinen Abstecher und gingen in die Millöckerstraße, von der aus man das Papagentor bewundern kann.

Theater an der Wien
Papagenotor am Theater an der Wien
Wie vorgenommen durchstreiften wir den Naschmarkt in seiner ganzen Länge. Nachdem es 13 Uhr war und es bis zum Abendessen noch lange hin war, wir zudem sehr früh das Frühstück eingenommen hatten, entschlossen wir uns, eine Kleinigkeit auf dem Naschmarkt zu essen. Auf diesem befinden sich eine Vielzahl von Restaurants und wir gingen in das türkische Lokal „Papas“, in dem wir während unseres ersten Kurzaufenthaltes auf dem Naschmarkt auch schon was gegessen hatten. Unsere Kleinigkeit sah dann so aus, dass wir jeder für 7,50 € einen Kebab-Teller bestellten, der sich als alles andere als eine „Kleinigkeit“ darstellte. Wir können das Lokal und das Essen nur empfehlen, wobei ich noch anmerken möchte, dass wir nach dem Essen noch jeder einen türkischen Kaffee bestellt haben. Dieser ist für 3,50 € alles andere als billig, aber aus einer Portion, die in einem Kännchen serviert wird, bekommt man 4 Tassen heraus. Also für zwei Personen genügt locker ein türkischer Kaffee!

Naschmarkt von der anderen Seite (Kettenbrückengasse) aus gesehen. Unweit von hier ist das Restaurant Papas.
Während des Essens hatten wir beschlossen, dass wir unsere weiteren Unternehmungen in Wien wegen des anhaltenden Regens ändern. Zunächst hätten wir das Schloss Belvedere aufsuchen wollen und dieses und die in der Nähe befindlichen Sehenswürdigkeiten anzusehen. Unsere neuen Pläne sahen dann schließlich folgendermaßen aus: Ein kleiner Einkaufsbummel auf dem Graben und anschließend, falls noch genug Zeit war, die Besichtigung der Kaiserappartements in der Hofburg.

So fuhren wir mit der U-Bahn-Linie 1 vom Karlsplatz bis zum Stephansplatz. Hier überraschte uns der Stephansdom damit, dass die Hauptfassade zum ersten Mal seit wir ab und zu nach Wien kommen, nicht mehr eingerüstet war, so dass wir uns an diesem Anblick erst mal erfreuten.

Nun schlug aber Anja's Herz schneller, denn sie durfte sich auf dem Gaben richtig austoben. Von diesem Schaufenster zum nächsten, aus diesem Geschäft heraus und in das nächste rein usw. Aber auch der schönste Einkaufsbummel macht bei solche einem Wetter keinen Spaß. Als wir schließlich auf Höhe der historischen Bedürfnisanstalt von 1905 angelangt waren, brachen wir unseren Bummel auf dem Graben ab, nicht ohne vorher dieses WC aufzusuchen.

Öffentliches WC von 1905 Am Graben
Von hier aus schlenderten wir nun in Richtung Hofburg. Vorher suchten wir noch die nahe der Hofburg gelegene Augustinerkirche auf, in der die Herzgruft der Habsburger untergebracht ist. Diese Gruft war bei unserem ersten Besuch wegen Renovierung geschlossen. Doch auch dieses Mal hatten wir Pech, der Zutritt blieb uns verwehrt. Wie ich jetzt weiß, ist die Gruft nur an Wochentagen zwischen 11 und 15 Uhr, nach Voranmeldung, zu besichtigen. Wieder hatten wir mal Pech gehabt. Nun ging es, vorbei an den Stallungen der Spanischen Hofreitschule zur Hofburg. Nachdem an der Kasse keine Schlange war, entschlossen wir uns, die Räumlichkeiten der Hofburg zu besichtigen. Der Eintritt, ohne Führung, aber mit Audioguide betrug 10,50 € pro Person und beinhaltete die Besichtigung der Silberkammer, eine einzigartige und interessante Sammlung von Gegenständen, die aus dem kaiserlichen Haushalt stammen.

Des weiteren durchquert man das Sisi-Museum, in dem eine Vielzahl von persönlichen Gegenständen der Kaiserin Elisabeth ausgestellt werden.

Hauptanziehungspunkt für uns waren natürlich die Kaiserappartements, die Wohnräume von Kaiser Franz-Josef und Kaiserin Elisabeth. Leider herrscht in diesen Räumen Film- und Fotografierverbot. Über die Kaiserstiege gelangt man in die Wohnräume des Kaiserpaares. Hier geht es über den langen Gang, der vielen aus den Sisi-Filmen mit Romy Schneider in guter Erinnerung ist, durch die diversen Zimmer.
Nachfolgendes Bild stammt von der Website http://www.hofburg-wien.at und zeigt das Turn- und Toilettenzimmer der Kaiserin Elisabeth.

Turn- und Toilettenzimmer von Kaiserin Sisi
Leider standen wir ein wenig unter Zeitdruck, da wir ja spätestens um 17.45 Uhr zurück auf der Amethyst sein mussten, so dass wir uns nur einen kleinen Überblick verschafften. Um alles gründlich anzusehen und die Erklärungen dazu anzuhören, bedarf schon mehrerer Stunden Aufenthalt in der Hofburg. Diese Zeit hatten wir aber leider nicht.

Nach diesem Schnelldurchgang, der trotz aller Eile fast 1 ½ Stunden gedauert hatte, fällten wir die Entscheidung uns noch eine schnelle Melange im nahen Cafe Demel zu gönnen. Glücklicherweise bekamen wir gleich ein Plätzchen im Raucherbereich und genossen den wirklichen guten Kaffee, der aber mit einem Preis von 4,20 € doch sehr überteuert ist. Aber was soll's, wir haben Urlaub und man gönnt sich ja sonst nichts. So, unser Koffeinspiegel war wieder im Normalbereich, so dass wir die Rückfahrt zum Schiff antreten konnten. Vom Cafe Demel führte uns unser Weg zur nahe gelegenen U-Bahn-Station Herrengasse von der aus wir mit der Linie 3 bis zum Stephansplatz fuhren. Dort umgestiegen in die Linie 1 und wieder zurück gefahren bis zur U-Bahn-Haltestelle Vorgartenstraße. In der Nähe noch einen kleinen Einkauf getätigt und schon machten wir uns auf den Rückweg zur Anlegestelle der Amethyst am Hafenkai. Bisher habe ich es noch gar nicht erwähnt, aber auch in Wien parkten wir in zweiter Reihe und hatten an der TUI Maxima festgemacht. Wir lagen gut in der Zeit, denn 20 Minuten vor „Alle an Bord“ betraten wir wieder unser Schiff. Auch noch zu erwähnen wäre, dass es, während wir uns im Freien aufhielten, keine Sekunde aufgehört hatte zu regnen.

Da das Abendessen heute schon auf 18.30 Uhr terminiert war, blieb uns nicht viel Zeit, um uns von dem nasskalten Wetter unter der heißen Dusche etwas aufzuwärmen und für den Abend zu richten.

Durch den Umstand, dass alle Gäste ihr Abendmenü schon im Voraus zusammen gestellt hatten, lief das Servieren der Speisen am heutigen Abend recht flott ab, so dass wir nach gut einer Stunde uns schon in die Lounge begeben konnten. Schon am zweiten Abend brauchten wir gar nicht mehr zu bestellen, denn bevor wir etwas sagen konnten, wurden wir vom Barkeeper gefragt, ob wir zwei Espresso wollen. Natürlich sind dies Kleinigkeiten, aber diese Kleinigkeiten sind nicht selbstverständlich und wir freuen uns über so etwas und fühlen uns noch wohler.

Für den heutigen Abend war eine Besichtigung der Bordküche im Rahmen des „Gute-Nacht-Imbisses“, der jeden Tag noch zu später Stunde kredenzt wurde, angesagt. Dies wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Nein, nicht der „Gute-Nacht-Imbiss“, die Bordküche interessierte uns. So vergnügten wir uns in der Bar bei ein paar Bierchen bzw. Anja bei dem Alkoholfreien Tagescocktail „Red Devil“. Für einen kurzweiligen Abend sorgte wieder der Bordmusiker Pedro, der bekannte Schlager zum besten gab. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass wir gegen 21 Uhr die slowakische Hauptstadt Bratislava passierten, deren hell erleuchtete Burg uns bei der Vorbeifahrt grüßte.

Burg Bratislava
So verging ein schöner Abend an Bord viel zu schnell und wir machten uns auf den Weg zur Bordküche. In der kleinen Küche erklärte uns der ungarische Chefkoch, Kornel Legedi, voller Stolz sein Reich.

In der Bordküche der DCS Amethyst
Wir verschmähten zwar die angebotenen Häppchen, ich konnte mich jedoch nicht mehr zurück halten, als mir nach Ende der „Führung“ ein Barack (ungarischer Aprikosenbrand) angeboten wurde. Jetzt war es aber Zeit geworden, dass wir unsere Kabine aufsuchten, denn für den morgigen Aufenthalt in Budapest hatten wir uns einiges vorgenommen.
Nicht zuletzt der Barack war schuld, dass ich diese Nach wie in Abrahams Schoss schlief.



2 Kommentare:

  1. Hallo Anja und Reinhard, vielen Dank für den schönen, ausführlichen Reisebericht- es ist eine Freude, ihn zu lesen!!! Ich habe eine Frage: Kann man in dem Restaurant auch Zweier-Tische bekommen..? Oder sitzt man immer mit mehreren am Tisch..? Liebe Grüße aus Niedersachsen von Katrin Bach

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    1. Hallo,
      zunächst Danke für die positive Rückmeldung auf den Reisebericht.
      Direkt 2er-Tische gibt es auf der Amethyst nicht. An den Fenstern stehen überwiegend runde 6er-Tische und ein paar rechteckige 6er-Tische. In der Mitte des Restaurants ist für 10 Personen bestuhlt, wobei die Tische in 2 4er-Tische uns einen 2er-Tisch angeordnet sind. Zwischen den Tischen ist aber nur eine kleine Trennung, durch die man nicht einmal durchschlüpfen kann.
      Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen muss aber auch dazu sagen, dass die beschriebene Anordnung der Tische nur für die Amethyst gilt. Bei anderen Schiffen kann es natürlich wieder ganz anders aussehen.

      Liebe Grüße zurück aus Bayern von Anja und Reinhard

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